Was steht in einem guten Anschreiben?
Wie baut man einen Lebenslauf?
Was erwartet mich im Vorstellungsgespräch?
Das und mehr beantwortet unser Bewerbungsratgeber!

Bewerbung
Wie lange sollte ein Bewerbungsschreiben sein? Auf eine Stelle kommen meist zahlreiche Bewerber. Lange Texte sind unbeliebt, denn es kostet sehr viel Zeit, sie zu lesen. Personalentscheider haben in der Regel aber nur wenige Minuten, um die Unterlagen eines Bewerbers zu sichten. Deshalb sollte ihr Anschreiben kurz und knackig sein: Das Anschreiben der Bewerbung sollte zusammen mit dem Briefkopf und anderen Formalien auf eine DIN-A4-Seite passen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie ein kurzes Anschreiben verfassen, das:
- das Interesse des Empfängers weckt
- Sie sympathisch wirken lässt
- neugierig auf Sie macht
- Sie von Mitbewerbern abhebt
- Ihre Fähigkeiten und Stärken darstellt
- beschreibt, warum Sie ein Gewinn für das Unternehmen sind
Was gehört alles zu einem Bewerbungsschreiben?
Zu einer vollständigen schriftlichen Bewerbung gehören:
- Anschreiben
- Lebenslauf (ggf. mit Foto)
- Kopien der Zeugnisse sowie von Bescheinigungen über Praktika u. Ä.
Wie beim Bewerbungsanschreiben ist auch beim Lebenslauf auf Form und Inhalt zu achten. Lesen Sie unsere Tipps zum Schreiben des Lebenslaufs, um eine insgesamt ansprechende Bewerbung zu verfassen. Ein Foto beizufügen ist nicht verpflichtend, kann aber die Chancen auf den Job erhöhen. Welche Zeugnisse und Bescheinigungen dem Bewerbungsschreiben hinzuzufügen sind, erfahren Sie im Bewerbungsratgeber Zeugnisse.
Formaler Aufbau des Bewerbungsanschreibens
Wie genau gliedern Sie nun das Bewerbungsanschreiben? Das Erstellen des Anschreibens ist nicht weiter schwer, wenn Sie dem formalen Aufbau folgen:
- Briefkopf
- Orts- und Datumsangabe
- Betreffzeile
- Persönliches Anschreiben
- Grußformel und Unterschrift
- Hinweis auf Anlagen
Achten Sie in Ihrem Bewerbungsanschreiben unbedingt auf Rechtschreibung und Grammatik. Holen Sie sich Hilfe von Rechtschreibprogrammen oder bitten Sie Freunde oder Familienmitglieder ums Korrekturlesen. Nützlich ist außerdem die Norm DIN 5008 „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung“. Sie enthält viele Hinweise, wie ein Geschäftsbrief oder ein Bewerbungsschreiben richtig gestaltet wird. Ihre Bewerbung wird für den Personaler lesbarer und damit attraktiver.
Trauen Sie sich etwas zu und schreiben Sie erst einmal, Fehler können Sie ausmerzen, wenn der Inhalt steht. Es ist für Sie viel einfacher, wenn Sie einen Schritt nach dem anderen machen.
Schriftgröße und Schriftart
Für das Bewerbungsanschreiben sollte eine gut lesbare Schriftgröße gewählt werden, mindestens 11 pt. Abhängig von der Schriftart ist eine etwas größere Schriftgröße oft empfehlenswert. Die meisten Schriften sind in der Größe 12 pt gut zu lesen. Wählen Sie eine einfache, schnörkellose Schrift für das Anschreiben der Bewerbung. Schreib- und Comic-Schriften wirken unseriös. Auf diese sollten Sie verzichten.
Nutzen Sie lieber eine moderne Schrift. Als modern gelten vor allem Schriften ohne Serifen, wie Calibri oder Arial. Serifen werden die kleinen, abschließenden Querstriche am oberen und unteren Ende von Buchstaben genannt. Sie können auch gerne Schriften mit Serifen verwenden, wenn Sie etwas traditioneller wirken möchten. Beispiele für Serifenschriften sind Times New Roman oder Bookman.
Wechseln Sie die Schriftart im Bewerbungsschreiben nicht, sonst wirkt es schnell unruhig. Für den Lebenslauf sollte die gleiche Schriftart gewählt werden, damit die Bewerbungsunterlagen einheitlich sind. Hervorhebungen lassen sich durch Fett- oder Kursivschrift realisieren.
Das Deckblatt in der Bewerbung
Sollte man bei einem Anschreiben ein Deckblatt nutzen? Ein Deckblatt in einer Bewerbung hat die Aufgabe, dem Personaler einen Eindruck Ihrer Kreativität und Ihrem Gefühl für Design zu geben. Bewerben Sie sich für eine Stelle, bei der das wichtig ist, sollten Sie ein Deckblatt erstellen. Andernfalls können Sie das Deckblatt weglassen. Versetzen Sie sich in die Lage des Personalentscheiders und überlegen Sie, ob für Sie ein Deckblatt einfach ein zusätzliches Blatt Papier wäre, das sie schnell überblättern, oder ob es Ihnen einen Mehrwert liefern würde.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, ein Deckblatt für Ihre Bewerbung zu nutzen, dann achten Sie darauf, ein einheitliches Layout und maximal 2 Farben zu verwenden. Inhaltlich sollten Sie folgende Informationen angeben:
- Titel: „Bewerbung“
- Ihr Bewerbungsfoto
- Ihre Kontaktdaten
- Stellenbeschreibung (evtl. mit Referenznummer)
- Anhang (Lebenslauf, Zeugnisse und sonstige Anlagen)
Das Deckblatt kommt übrigens nicht vor das Anschreiben, sondern danach, denn der Personaler sollte zuerst Ihre Kompetenzen kennenlernen.
Der Briefkopf im Anschreiben
Ganz oben im Bewerbungsanschreiben befindet sich der Briefkopf, der sich aus Ihren Adress- und Kontaktdaten zusammensetzt. Hierfür empfiehlt die DIN 5008, maximal sieben Zeilen zu verwenden. Häufig steht die Absenderadresse mit E-Mail-Adresse und Telefonnummer als Block rechts oben.
Unterhalb der eigenen Kontaktdaten wird die Firmenanschrift samt Ansprechpartner, falls vorhanden, im Anschreiben platziert. Sie wird linksbündig als Block geschrieben. Auch wenn Sie sich online bewerben, darf die Adresse des Empfängers nicht fehlen. Beim Schreiben der Adressdaten ist auf die richtige Reihenfolge zu achten:
- Firmenname
- Name des Ansprechpartners
- Straße und Hausnummer oder Postfach
- Postleitzahl und Ort
Werden die Bewerbungsunterlagen in einem Umschlag mit Sichtfenster versendet, bietet es sich an, die eigene Adresse noch einmal einzeilig in Schriftgröße 7 pt über die Empfängeradresse zu schreiben. Das Anschriftenfeld sollte neun Zeilen nicht überschreiten.
Datum und Betreff
Unter dem Briefkopf folgt in der Regel eine Leerzeile. In der nächsten Zeile wird das Datum rechtsbündig eingetragen. Dem Datum kann eine Ortsangabe vorangestellt werden, das ist aber nicht unbedingt nötig. Falls der Ort genannt wird, wird er durch ein Komma vom Datum getrennt. Letzteres kann in verschiedenen Formen geschrieben werden, wie die folgenden Beispiele zeigen:
- 5. Januar 2024
- 05.01.2024
- 2024-01-05
Die DIN 5008 schlägt vor, dass der Betreff 8,4 cm, also etwa zwei Leerzeilen unterhalb des Datums platziert wird. Diese Zeile wie auch der nachfolgende Text sind im Anschreiben linksbündig angeordnet. Es ist üblich, den Betreff in Fettschrift zu schreiben, damit er direkt ins Auge sticht. Manche Unternehmen geben in der Stellenanzeige vor, was in der Betreffzeile stehen soll, neben der Jobbezeichnung zum Beispiel eine Referenznummer. Ist das der Fall, sollten Sie den Betreff exakt so wie angegeben übernehmen. Wenn das Unternehmen keine Angaben macht, bringen Sie Ihr Anliegen auf den Punkt, indem Sie zum Beispiel schreiben: „Bewerbung um eine Stelle als Vertriebsmitarbeiter“ oder „Bewerbung als Altenpflegerin“. Zwischen den Betreff und der danach folgenden Anrede fügen Sie zwei Leerzeilen ein.
Der Inhalt eines Bewerbungsanschreibens
Nachdem die Formsachen erledigt sind, geht es nun um den tatsächlichen Aufbau des Anschreibens. Gliedern Sie den Text in Ihrem Anschreiben in Sinnabschnitte, so ist er besonders übersichtlich und lesefreundlich. Fügen Sie nach jedem Thema einen Absatz ein, das heißt die einzelnen Abschnitte werden durch eine Leerzeile optisch voneinander getrennt. Für die Gliederung in Abschnitte bietet sich die folgende Struktur an:
- Begrüßung
- Einleitung
- Fachliche Qualifikationen
- Persönliche Stärken
- Schlussteil
Schreiben Sie direkt, ohne unnötige Umschweife, und in einem freundlichen Ton. Wecken Sie Emotionen und Interesse und machen Sie Ihre Begeisterung für den Job, auf den Sie sich bewerben, deutlich.
Begrüßung
Die Begrüßung sollte eine persönliche Anrede enthalten, also „Sehr geehrte Frau X“ oder „Sehr geehrter Herr Y“. Schauen Sie genau in die Stellenanzeige, ob ein Ansprechpartner genannt ist. Steht dort keiner, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie die richtige Kontaktperson herausfinden können:
- rufen Sie im Unternehmen an und fragen Sie nach
- besuchen Sie die Unternehmenswebsite und sehen Sie dort bei „Karriere“ oder „Jobs“ nach
- schauen Sie, ob Sie den Ansprechpartner über Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn finden
So signalisieren Sie echtes Interesse und heben sich von anderen Bewerbern ab. Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden.
Mittlerweile werden viele Stellenanzeigen in der Du-Form geschrieben. Haben Sie das erste Mal Kontakt zum Unternehmen, sollten Sie die Bewerbung trotzdem in der höflichen Sie-Form verfassen. Hatten Sie bereits mit dem Ansprechpartner Kontakt und er hat Ihnen das „Du“ angeboten oder wird in der Stellenanzeige explizit darauf verwiesen, dass im Unternehmen geduzt wird, können Sie die Bewerbung auch mit „Lieber Thomas“ oder „Liebes XY-Team“ beginnen.
Nach der Begrüßung folgt ein Komma, danach eine Leerzeile, anschließend wird klein weitergeschrieben (es sei denn, Ihr Text fängt mit einem Wort an, das ohnehin großgeschrieben wird).
Einleitung des Bewerbungsanschreibens
„Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle…“, „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“. Für einen Personaler, der täglich Dutzende Bewerbungen auf dem Tisch hat, ist nichts einschläfernder als Anschreiben, die immer wieder mit solchen Floskeln beginnen. Machen Sie es anders, seien Sie ruhig mutig und kreativ! Die Einleitung des Anschreibens muss beim Empfänger Ihrer Bewerbung sofort Interesse wecken – sonst kann es passieren, dass er gar nicht weiterliest.
Eine Bewerbung funktioniert wie ein Verkaufsgespräch. In einem Verkaufsgespräch nutzt man zuerst immer einen „Hook” (zu Deutsch „Haken”), der das Interesse wecken soll. Was interessiert einen Personaler? Ob Sie die richtige Person für die Stelle sind. Und wann sind Sie das? Die richtige Person für die Stelle sind Sie, wenn Sie die Probleme lösen, die das Unternehmen oder die Abteilung hat. Informieren Sie sich deshalb, was das Unternehmen macht oder vor welchen Herausforderungen die Abteilung gerade steht, für die Sie sich bewerben. Nennen Sie in Ihrer Einleitung dann genau das und erklären Sie, wie Sie helfen können:
Beispiel für eine Einleitung für eine Stelle in der Abteilung Migration eines Amtes:
„Sie suchen einen Sachbearbeiter für den Bereich Migration, der in der Lage ist, Menschen aus anderen Ländern zu verstehen. Da ich durch meinen Auslandsaufenthalt beide Seiten kenne, kann ich nicht nur Menschen aus anderen Kulturen, sondern auch Kollegen in der deutschen Verwaltung unterstützen.“
Eine weitere Idee ist das Motto oder die Mission der Firma aufzugreifen und zu erzählen, was Sie daran begeistert und weshalb Sie für dieses Unternehmen arbeiten möchten:
„Human forward” ist das Stichwort, das mich sofort für Ihre Firma eingenommen hat! Menschen dabei zu helfen, ihr wahres Potenzial auszuschöpfen, und gemeinsam voran zu kommen ist eine Mission, bei der ich unbedingt ein Teil sein möchte. Und so kann ich Sie unterstützen:“
Weitere Möglichkeiten, wie Sie die Einleitung Ihres Bewerbungsanschreibens gestalten können, sind:
- warum Sie die Branche reizvoll finden
- was Sie besonders motiviert
- warum Sie schon immer dort arbeiten wollten
- wie Sie zum Unternehmenserfolg beitragen können.
Erfolgt die Bewerbung aufgrund einer Empfehlung durch einen Freund oder ein Familienmitglied, können Sie dies in der Einleitung erwähnen – sofern der Empfehlungsgeber damit einverstanden ist.
Hauptteil des Bewerbungsanschreibens
Im nächsten Abschnitt gehen Sie tiefer ins Detail und begründen, warum Sie genau die richtige Person für die Stelle sind. Dabei gehen Sie zunächst auf Ihre fachlichen Qualifikationen ein:
- wo arbeiten Sie gerade bzw. haben Sie zuletzt gearbeitet
- welche Tätigkeiten üben Sie aus
- welche Fähigkeiten haben Sie sich angeeignet
- welche Erfolge konnten Sie verzeichnen
Nehmen Sie Bezug auf die Stelle, auf die Sie sich bewerben. Gehen Sie auf diejenigen Anforderungen ein, die Sie erfüllen. Wenn der Personaler sieht, dass Ihre Berufserfahrungen mit den geforderten Qualifikationen des ausgeschriebenen Jobs überstimmen, ist das ein Pluspunkt für Sie. In diesem Teil des Anschreibens müssen Sie mit Fakten und Emotionen überzeugen. Machen Sie dem Leser klar, mit welchen Fähigkeiten und Erfahrungen Sie sein Problem lösen oder ihm helfen können, sein Ziel zu erreichen.
Sind Sie Quereinsteiger oder haben Sie noch keine Berufserfahrungen gesammelt? Dann legen Sie Ihren Fokus auf ihre bislang vielleicht nur theoretischen Kenntnisse, Ihre Begeisterungsfähigkeit, Ihre schnelle Auffassungsgabe, Ihren Willen zu Lernen und Neues auszuprobieren.
Der nächste kleine Abschnitt ist den Soft Skills, Ihren persönlichen Eigenschaften und sozialen Kompetenzen, gewidmet. Auch hier sollten Sie die Stellenausschreibung im Blick behalten, oft sind darin schon einige Hinweise auf geforderte Soft Skills enthalten. Reihen Sie diese aber bitte nicht à la „Ich bin teamfähig, verantwortungsbewusst, belastbar, usw.“ aneinander. Formulieren Sie konkrete Beispiele, um Ihre Soft Skills zu zeigen:
Beispiel für Kreativität:
„Als Social Media Managerin ist es meine Aufgabe, auch unkonventionellen und kreativen Content zu kreieren, der aus der Informationsflut heraussticht. Während des Lockdowns hatte unser Museum kaum Besucher. Um trotzdem in den Köpfen der Menschen zu bleiben, habe ich auf Instagram eine Mitmach-Kampagne initiiert, bei der die Fans Kunstwerke aus dem Museum selbst mit einfachsten Mitteln nachbilden sollten. Die Kampagne war so beliebt, dass der Traffic unseres Kanals um 145% stieg und wir zudem 120% mehr Gutscheine für das Museum verkaufen konnten.“
Beispiel für Organisationsfähigkeit:
„Als Medizinische Fachangestellte weiß ich, dass ein reibungsloser Praxisablauf nur dann funktioniert, wenn alles gut geplant und organisiert ist. Zu meinen Aufgaben gehört das Pflegen der medizinischen Instrumente, das Abnehmen von Proben und deren korrekte Etikettierung, das Vergeben von Terminen und das Aufrufen und Verteilen von Patienten an den jeweiligen Spezialisten. Trotz der Vielzahl dieser Tätigkeiten konnte ich durch meine herausragende Organisationsfähigkeit eine maximale Wartezeit unserer Patienten von zehn Minuten im letzten Jahr sicherstellen.”
Überlegen Sie, welche Ihrer Stärken für Ihren angestrebten Job wichtig sind, und nennen Sie konkrete Beispiele.
Schlussteil
Geschafft! Fast zumindest. Ein starker Abschluss Ihres Anschreibens, rundet den ersten Eindruck ab. Im Schlussteil Ihres Bewerbungsanschreibens sollten Sie noch einmal kreativ werden. Vermeiden Sie trockene Formulierungen wie „Ich würde mich freuen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden“. Nehmen Sie stattdessen noch einmal Bezug auf Ihren Einstieg:
„Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch, bei dem wir gemeinsam darüber sprechen, wie ich Sie mit meinen Fähigkeiten am besten dabei unterstütze, Menschen zu helfen ihr wahres Potenzial auszuschöpfen.“
Außerdem gehört in den Schlussteil die Gehaltsvorstellung als brutto Jahresgehalt, insofern eine verlangt wird. Nicht bei allen Stellen ist sie passend, also informieren Sie sich besser, bevor Sie unaufgefordert mitteilen, welches Gehalt Sie wünschen. So gibt es beispielsweise im öffentlichen Dienst feste Tarife, so dass es ein Minuspunkt wäre, wenn Sie einen anderen Gehaltswunsch äußern – denn das würde bedeuten, Sie sind nicht besonders gut über die Stelle informiert, auf die Sie sich bewerben.
Nach dem Schlussteil folgt eine Leerzeile und anschließend die Grußformel. Auch hier haben Sie Gelegenheit, sich von der Konkurrenz abzuheben, denn viele schreiben standardmäßig „Mit freundlichen Grüßen“. Dabei ist darauf zu achten, dass die Grußformel für die Branche, in der Sie sich bewerben, angemessen und nicht zu vertraut ist. Brauchbare Alternativen zur gängigen Grußformel sind zum Beispiel:
- Mit besten Grüßen
- Mit freundlichem Gruß aus Berlin
Nach der Grußformel fügen Sie eine Leerzeile ein, dann folgt die Unterschrift. Anschreiben, die per Post versendet werden, sollten immer handschriftlich unterschrieben sein. Bei Online-Bewerbungen gibt es verschiedene zulässige Möglichkeiten:
- getippte Unterschrift
- digitale Unterschrift (einscannen und als Bild einfügen)
- ausgedrucktes Anschreiben unterschreiben und einscannen
Ganz am Ende des Bewerbungsanschreibens steht ein Hinweis auf die Anlagen, also Lebenslauf, Zeugnisse etc. Heute ist es nicht mehr üblich, alle Anlagen einzeln im Anschreiben aufzulisten, es reicht der Vermerk „Anlagen“.
Prüfen Sie das Anschreiben noch einmal genau, wenn es fertiggestellt ist. Oft hilft ein Tag Abstand, um Fehler besser zu sehen. Vergewissern Sie sich, dass alle Angaben korrekt und die Adresse des Unternehmens sowie der Name des Ansprechpartners richtig geschrieben sind.
Bewerbung per E-Mail
Mittlerweile ist es üblich, dass Bewerbungen per E-Mail geschickt werden. Bei einer E-Mail-Bewerbung sollten Sie Ihre Unterlagen als eine einzige PDF-Datei schicken: Als erstes das Anschreiben, dann ein etwaiges Deckblatt, gefolgt von Ihrem Lebenslauf und den Anhängen. Die Datei sollte eine Größe von fünf MB nicht überschreiten. Überlegen Sie deshalb am besten, ob Sie das Deckblatt hier weglassen können.
Schreiben Sie in den Betreff der E-Mail unbedingt, dass es sich um eine Bewerbung handelt und auf welche Stelle Sie sich bewerben, und geben Sie eine Referenznummer an, falls vorhanden. So kann die Bewerbung direkt an den Verantwortlichen weitergeleitet werden.
Achten Sie auf eine seriöse E-Mail-Adresse. Diese sollte Ihren Vor- und Nachnamen enthalten, also z. B. „Max.Mustermann@domain.de“. Außerdem können Sie die E-Mail nutzen, um Ihre Online-Präsenzen in Ihrer Signatur unterzubringen. In die Signatur schreiben Sie außerdem Ihre Kontaktdaten (Vorname und Name, Anschrift, Telefonnummer).
Für die E-Mail selbst sollten Sie nicht das Anschreiben noch einmal nutzen. Häufig werden E-Mails in Unternehmen weitergeleitet und nur kurz überflogen. Das eigentliche Interesse der Personaler liegt beim Anhang. Hier haben Sie außerdem mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Schreiben Sie in Ihre E-Mail eine kurze Information, auf welche Stelle Sie sich bewerben und warum Sie sich bewerben:
„Sehr geehrte Frau Meier,
anbei schicke ich Ihnen meine Bewerbung für die Stelle als Industriekaufmann im Export. Ich suche eine neue berufliche Herausforderung und die Stelle entspricht genau meinen Vorstellungen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann“
Typische Fehler im Bewerbungsschreiben
Ihre Bewerbung ist fertig? Sehr gut! Bevor Sie sie nun direkt abschicken, prüfen Sie Ihre Bewerbung noch einmal auf Fehler. Diese Dinge sollten Sie noch einmal besonders genau untersuchen:
Massenware
Schicken Sie dieselbe Bewerbung an mehrere Unternehmen, wird die fehlende Individualität auch den Personalentscheidern auffallen. Schreiben Sie für jede Stelle eine eigene Bewerbung. Selbstverständlich können Sie einzelne Passagen aus anderen Bewerbungen übernehmen, aber gerade die Einleitung und der Schluss sollten auf das Unternehmen eingehen, bei dem Sie sich bewerben.
Fehler in Form oder Rechtschreibung
„Ser geehrter Her Klaus“. Bevor Sie Ihre Bewerbung abschicken, lassen Sie sie unbedingt noch einmal einen Tag liegen und lesen Sie sie dann noch einmal. Am besten bitten Sie auch noch einmal Freunde oder Familie, darüber zu schauen, denn Rechtschreibfehler oder Formfehler sind leicht zu vermeidende Bewerbungskiller.
Falsche oder allgemeine Anrede
„Sehr geehrte Damen und Herren“ – das ist unpersönlich. Eine allgemeine oder sogar falsche Anrede macht keinen guten Eindruck. Offensichtlich haben Sie sich keine Mühe gemacht, den Ansprechpartner zu recherchieren. Informieren Sie sich also unbedingt, wer die zuständige Person ist, und sprechen Sie diese direkt an!
Zu langes Bewerbungsanschreiben
Personaler lesen täglich viele Bewerbungen. Oftmals überfliegen sie diese auch nur. Tun Sie ihnen einen Gefallen und halten Sie Ihr Anschreiben kurz. Lassen Sie unwichtige Details weg und bleiben Sie bei der Sache. Fassen Sie auf maximal einer DIN-A4-Seite alle wichtigen Informationen zusammen.
Konjunktiv im Bewerbungsanschreiben
„Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“ Dieser Satz bedeutet umgekehrt: „Wenn nicht, ist es aber auch in Ordnung.” Achten Sie darauf, möglichst keinen Konjunktiv, also keine Formen mit „würde“ zu verwenden. Diese klingt unsicher und schwächt das Bewerbungsschreiben. Sie sollten selbstbewusst klingen. Schreiben Sie also aktive Sätze wie „Ich freue mich, von Ihnen zu hören.”
Zu viele, zu große Dateien
Wenn Sie sich per E-Mail bewerben, schicken Sie die gesamte Bewerbung inklusive Lebenslauf und Anhang in einer Datei mit einer maximalen Dateigröße von fünf MB. Eine E-Mail, bei der die Dateianhänge riesig sind oder erst einzeln geöffnet und angesehen werden müssen, ermüdet die andere Seite. Wenn Sie Ihr Anschreiben und Ihren Lebenslauf in einem Textverarbeitungsprogramm (z. B. Microsoft Word oder Libre Office Writer) geschrieben haben, speichern Sie diese Texte unbedingt als PDF.
Falscher Ton
Sie haben bereits die 15. Bewerbung geschrieben, aber noch immer keinen Job und die Stellenanzeigen geben auch nichts mehr her. Sie sind frustriert. Bleiben Sie am Ball! Sie werden sicher bald eine passende Stelle finden! Achten Sie in Ihrer Bewerbung trotzdem darauf, diese positiv zu formulieren, denn Menschen stellen gerne Menschen ein, die gute Stimmung mitbringen. Ihre Frustration sollte auf keinen Fall herauszulesen sein.
Sie sind hochqualifiziert und machen Ihren Job gut? Perfekt, dann haben Sie die besten Voraussetzungen! Ihre Qualifikationen sollten Sie im Bewerbungsanschreiben auch unbedingt nennen. Selbstbewusstsein ist angebracht, ständiges Eigenlob kann allerdings arrogant wirken. Versuchen Sie hier, die passende Balance zu finden, und fragen Sie im Zweifel Familie und Freunde, wie die Bewerbung auf sie wirkt
Vorlagen und Muster für das Anschreiben
hier finden Sie ausformulierte Anschreiben-Vorlagen für verschiedene Berufe, die Sie als Muster und Orientierungshilfe verwenden können.
Muster für die Einleitung im Anschreiben
Sehr geehrte(r) Frau/Herr Mustermann,
ein wichtiger Antrieb für diese Bewerbung ist meine Überzeugung, dass die/der/das (Name des Unternehmens) eine starke Arbeitgebermarke ist, die aufgrund ihrer fachlichen Ausrichtung und ihrer spannenden Projekte meinen beruflichen Ambitionen einen idealen Rahmen geben könnte.
Da ich mich sehr für (persönliches Schwerpunktthema analog zur Jobbeschreibung) interessiere, verfolge ich die Aktivitäten Ihres Unternehmens schon seit einiger Zeit. Was mir grundsätzlich an der Branche gut gefällt, ist die Bearbeitung von Themenfeldern wie (Beispielthema) und (Beispielthema). Daher finde ich das Zusammenspiel von Branche und Anforderungsprofil im Rahmen Ihrer Stellenanzeige für meine berufliche Entwicklung besonders reizvoll.
Schon jetzt kann ich sagen, dass ich mich mit Ihrem Unternehmen identifiziere. Durch mein besonderes Interesse, meine Lernfähigkeit und mein bislang erworbenes Know-how möchte ich gerne zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen.
Muster für die fachliche Qualifikation im Anschreiben
Derzeit suche ich nach neuen Herausforderungen, um mein Wissen und meine Erfahrung anwenden und perfektionieren zu können. Hier ist mein beruflicher Werdegang in Kürze. Die ausführlichen Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Anlage. Im (Monat/Jahr) habe ich meine/mein (Name Ausbildung/Studium) erfolgreich abgeschlossen. Bereits im Rahmen meiner Ausbildung habe ich in den Bereichen (Beispielthema und Beispielthema) einen besonderen fachlichen Schwerpunkt setzen können.
Gepaart mit meiner Begeisterungsfähigkeit, meiner schnellen Auffassungsgabe sowie meiner Bereitschaft, Aufgaben zu übernehmen und konsequent zu Ende zu führen, scheint die von Ihnen ausgeschriebene Stelle perfekt zu meinen bereits erlangten Qualifikationen und persönlichen Interessen zu passen.
Muster für den Schlussteil im Anschreiben
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann würde es mich freuen, wenn ich die Gelegenheit bekäme, meine berufliche Zukunft in Ihrem Unternehmen im Rahmen eines persönlichen Gespräches mit Ihnen gemeinsam weiter zu vertiefen.
Mit Dank und herzlichen Grüßen
Max Mustermann